Viele Gründer starten mit der Vorstellung, früh viel Geld einsammeln zu müssen. Damit soll dann ein großes Unternehmen gebaut werden, das einige Jahre später (hoffentlich) für Millionen verkauft werden kann. So ist der Investor schon gleich zu Beginn der Gründung ebenso wichtig oder sogar noch wichtiger für den Gründer als der Kunde.
Tatsächlich gibt es Branchen mit einem hohen Kapitalbedarf in der Frühphase – Beispielsweise Hersteller physischer Produkte mit hohen Initialkosten, wie Drohnen, medizinische Geräte oder Maschinen. Das gilt sicher auch für Startups, die sich einem Winner-takes-it-all Wettbewerb verschreiben. Doch für die meisten anderen Startups – und dazu zählen vor allem Entwickler von Software, Ecommerce-, Fintech-, AI-, Travel-, oder Blockchain-Lösungen, wird der Kapitalbedarf gleich zu Beginn häufig überschätzt.
Das Gründerteam sollte sich zunächst ausschließlich auf den Kunden fokussieren und hier zuerst das Problem identifizieren und validieren. Anschließend gilt es, eine wirklich starke Lösung zu finden und erst im dritten Schritt das Geschäftsmodell. So können potenzielle Investoren in Skalierung investieren anstatt in Validierung. Erst ab der Entwicklungsstufe der Skalierung entstehen wirklich attraktive Bewertungen für das junge Unternehmen. Der Kapitalbedarf des Unternehmens kann langfristig gedeckt werden und die Gründer werden nicht unmittelbar nach Abschluss der ersten Finanzierungsrunde schon wieder in die Vorbereitung der nächsten gezwungen. Außerdem bleiben die Unternehmer auch anteilsmäßig in der führenden Position des Startups.
Ich bin Manuel Apitzsch – seit 2006 Unternehmer und Investor. In den vergangenen Jahren habe ich drei Startups gegründet und erfolgreich verkauft, in viele weitere investiert. Zudem habe ich sie dabei unterstützt, ihre Geschäftsmodelle mit überschaubaren Kosten zum No-Brainer Investoren zu machen. Schlicht, weil sie vorher zum No-Brainer für den Kunden wurden.